Umweltfreundliche Betriebsstoffe
Umweltfreundliche Betriebsstoffe
Umwelt- und anwenderfreundliche Betriebsstoffe
Bei der Arbeit mit Motorgeräten ist der Bediener fast immer den gesundheitsschädlichen Abgasen (typische "Zweitaktfahne") sowie bei Motorkettensägen auch dem an der Schneidgarnitur entstehenden Ölnebel durch abgeschleudertes Sägekettenschmiermittel ausgesetzt. Mittlerweile ist eine Vielzahl von umweltfreundlichen Betriebsstoffen entwickelt worden, um die Gefährdung der Gesundheit beim Betrieb z.B. von Kettensägen zu minimieren.
Sonderkraftstoffe
Eine Alternative zum herkömmlichen Benzin- Zweitaktölgemisch (meist nur "Gemisch" genannt) bietet der sogenannte Alkylatkraftstoff, oder auch "Sonderkraftstoff". Dieser Kraftstoff wird aus den Gasen, die beim normalen Betrieb einer Raffinerie entstehen, hergestellt. Diese Gase enthalten aber fast keine anwenderschädlichen Bestandteile mehr, wie z.B. Benzole, Olefine, Aromaten sowie Schwefel und werden in einem komplizierten Crackprozess zu Alkylatbenzin zusammengesetzt. Es entsteht dabei ein hochreiner Kraftstoff, dem dann (nach Bedarf) noch ein Zweitaktöl unter hohem Druck zugemischt wird. Vorteil dieses Prozesses ist die lange Haltbarkeit des Gemisches, ohne das sich das Öl vom Benzin abspaltet. Wenn ein Zweitaktmotor mit diesem Alkylat betrieben werden soll, muss jedoch durch die andere Dichte des Kraftstoffes der Vergaser nachjustiert werden. Siehe auch Vergaser einstellen Da beim Betrieb von Zweitaktmotoren eigentlich immer Ölkohleablagerungen am Kolben und im Zylinder anfallen, empfiehlt es sich, gerade bei älteren Maschinen sowie Motoren mit vielen Betriebsstunden, diese Kohle vor der Umstellung zu entfernen. Sie kann sich beim Betrieb mit Alkylat durch die etwas höhere Verbrennungstemperatur lösen und zu Motorschäden führen. Weiterhin sollten die Gummimembranen im Vergaser ausgetauscht werden, da diese durch herkömmlichen Kraftstoff aufquellen und sich nach der Umstellung auf Alkylat zusammenziehen; der Vergaser arbeitet dann nicht mehr richtig und kann auch undicht werden.
Umweltfreundliche Sägekettenschmierstoffe
Die Schmierung der Sägekette ist eine sogenannte Verlustschmierung, d.h. sämtlicher Schmierstoff wird nicht, wie z.B. bei einem Viertaktmotor, dem Ölkreislauf wieder zugeführt, sondern gelangt nach Benetzung durch die sehr schnelle Bewegung der Kette und Sägespäne in die Umgebung. Im Handel befinden sich mittlerweile qualitativ hochwertige, biologisch abbaubare Kettenhaftöle ("Bio-Öle"), die meist kaum teurer sind als herkömmliche Haftöle aus Mineralölen. Diese sind so zusammengesetzt das sie innerhalb weniger Wochen von den Bodenorganismen fast vollständig abgebaut werden können. Ein weiterer Vorteil für den Maschinenbediener ist die geringere Giftigkeit des Ölnebels, der beim Arbeiten meist an der Schienenspitze auftritt. Mittlerweile hat sich auch handelsübliches Rapsöl als Schmierstoff etabliert, hierzu wurden auch schon Testläufe an diversen Waldarbeitsschulen durchgeführt und die Brauchbarkeit bestätigt.